Donnerstag, 12. Oktober 2023
Tim Grimm & Sergio Webb
US-Songwriter / Americana auf Europa-Tournee im Pura Vida Keller
Tim Grimm spielte in Begleitung unseres langjährigen Freundes, Sergio Webb, im Pura Vida Keller und begeisterten das Publikum.
Tim Grimm, Sänger, Gitarrist, Schauspieler mit bislang 14 Alben, wurde 2000 von der Chicago Sun Times als „Größte Entdeckung der Roots-Americana-Szene“ gefeiert und die Freeform American Roots DJs kürten ihn 2004 zum „Künstler des Jahres“. Johnny Cash, Springsteen unplugged fallen als populäre Vergleiche ein, auch Richard Shindell. Sideman Sergio Webb unterstützt den Amerikaner an zweiter Gitarre.
Für sein 2003er Album „Coyote’s Dream“ gab es eine Nominierung als „bestes traditionelles Folk Album“ von der Jury des „Just Plain Folk Music Awards“. 2006 wurde sein Werk „The Back Fields“ in der Folk-Szene als bestes Americana-Album des Jahres gehandelt.
Der Titelsong seines vorletzten 14. Album „Gone“ war der meistgespielte Song auf Folk Radio USA im Jahre 2020 und wurde bei den International Folk Alliance Awards 2021 als „Song Of The Year“ nominiert. Im Pura Vida Keller hat Tim Grimm sein 2023er Album „The Little In-Between“ im Gepäck.
Als Begleiter bei der European 2023 des Singer/Songwriters Tim Grimm aus Indiana ist der hoch angesehene Gitarrist und gefragte Sideman Sergio Webb. Americana- und Folk-Kenner werden ihn als den musikalischen Begleiter von David Olney, Gail Davies, Rod Picott, Pinto Bennett und vielen anderen kennen. Sergio ist hauptsächlich unterwegs, arbeitet aber auch unermüdlich von seiner Basis in Santa Fe aus auf Abruf für Sänger, die über musikalische Integrität verfügen. Deshalb sind Sergio Webbs geschmackvolle Gitarrenlicks auf der Bühne mit Tim Grimm und auf Tims neuem (2023) Album The Little In-Between zu hören.
Im Laufe des Jahres 2021 vollzog sich im Leben von Tim Grimm ein grosser Einschnitt. Nach gut 30 Jahren endete seine Ehe. Viele Jahre lebte er mit seiner Familie auf seiner geliebten Farm in Indiana. Nun verbringt er viel Zeit mit der neuen Partnerin in Oklahoma. In Oklahoma entstanden dann auch die Songs des neuen Albums, die über die Trennung, das Verlassen, den Verlust der alten Liebe und den Gewinn der neuen Liebe erzählen.
„Dieses Album kam ziemlich schnell. Es fiel einfach aus mir heraus und es war meine Aufgabe, einfach zu versuchen, die Worte und Bilder einzufangen“, erzählt Tim zum Entstehen des neuen Longplayers. So sehr bewegte ihn die Situation. Und so sind feine, sehr persönliche Folksongs entstanden. „The Leaving“ und „Lonesome All The Time“ beziehen sich direkt auf die Trennung von seiner Familie. In „The Leaving“ geht es um das Land und seine Söhne, die er verlässt. So wie er in jungen Jahren seinen Vater auf diesem Land alleine gelassen hat. „Lonesome All The Time“ hat eine beschwingte Countrymusik-Melodie, ist aber eine selbstquälerische Auseinandersetzung mit der sich verflüchtigenden Liebe zu seiner Frau, mit all den Versuchen der beiden, ihre Beziehung zu retten. Tim schont sich nicht, er jammert aber auch nicht. Er steht zur Entscheidung, auch wenn er weiß, dass das allen Seiten weh tut.
„I Don’t Know“ ist das Zeugnis der großen Erschütterung. Der Sänger scheint gar nichts mehr zu wissen, zu verstehen. Weder von den Leuten und dem Land, die er schon jahrelang kannte, noch vor dem Weg, der vor ihm liegt. Alles was klar ist, ist, das Herzen gebrochen wurden und dass er sich auf den Weg machen muss. „The Breath Of Burning“ ist weiteres Klagelied über das Land, das er hinter sich lassen muss und das Herz, das er gebrochen hat. Was für ein trauriges Lied. Der Titelsong „The Little In-Between“ besingt die Zwischenzeit. Die Spanne zwischen dem Verlassen und dem Ankommen. Zwischen der Trauer über den Verlust und der Freude am Gewinn. Ein Song, der Unsicherheit und Vorfreude mischt.
„Twenty Years Of Shadows“ ist dann quasi die Story der neuen Liebe und Partnerschaft. Da kennen sich die Zwei schon viele Jahre, nur um sich dann doch noch zu verlieben. Es ist der Song, der die neue Liebe, die neue Partnerin, annimmt, sie voller Liebe besingt. Er hat sich entschieden, er will mit ihr zusammenleben. Der Abschlusssong „Bigger Than The Sky“ feiert dann zu guter Letzt das Mysterium „Liebe“. Liebe fliegt einen an, ergreift einen, man kann sich nicht gegen sie wehren.
Fazit: die neuen wunderschönen Songs hat Tim Grimm nur mit seiner Gitarre in einem kleinen Studio in Oklahoma eingespielt, ehe er sie später noch teilweise im Zusammenspiel mit der Cellistin Alive Allen und dem Gitarristen Sergio Webb musikalisch erweiterte und so seinen Gefühlen ein adäquates Klangbild gab.
„The Little In-Between“ ist bislang Tim Grimms persönlichstes Werk, voller Trauer, Hoffnung, Unsicherheit und Liebe. Ein Album des Übergangs in einen neuen Lebensabschnitt. Ein Album, das einen wirklich rührt. Ein brillantes, nachdenkliches Folk-Album.