Café Deseado „Tango & more“
Martin Amstutz am Bandoneòn, Isa Fisch an der Viola oder Violine und Stefan Gschwend mit der Resonatorgitarre entführen die Zuhörer mit ihren wortlosen Eigenkreationen in die weiten, unwirtlichen Gegenden Patagoniens in Südamerika.
Berühmte Seefahrer wie Fernando Magellan, Francis Drake oder der Naturforscher Charles Darwin landeten während ihrer Entdeckungsfahrten um die Südspitze Amerikas im argentinischen Hafenstädtchen Puerto Deseado, an der Mündung des Rio Deseado in den atlantischen Ozean, und erhofften/ ersehnten sich dort einen Ort, ein Café um auftanken zu können vor der gefährlichen Umrundung des Kap Hoorns in den Pazifik. Doch sie wurden enttäuscht, das Städtchen Puerto Deseado war ein einfaches Fischerstädtchen und der ersehnte Ort «Café Deseado» blieb imaginär, ein unwirklicher Ort.
An dieser Situation orientiert sich die Band musikalisch – die eigen-komponierten Stücke spielen die Sehnsucht nach diesem nicht existenten Raum – und was bietet sich musikalisch besser an als die sehnsuchtsvollen, melancholischen, schmerzbetonten doch zärtlichen Klangfolgen eines argentinischen Tangos.
Entstanden ist dieses musikalische Projekt 1998: Verschiedene Musikerinnen und Musiker aus der Region St. Gallen lancierten die Idee «Café Deseado»; bei ihren ersten Auftritten spielten und sangen bis zu 6 Personen auf diversen Instrumenten in der Besetzung mit. Gespielt wurden durchwegs Eigenkreationen aus mehr oder weniger traditionellen Stilen. Heute – seit 2014 – spielt die Band «Café Deseado» in der eingangs erwähnten Formation. Nachgefragt, ob alle Stücke spontan improvisiert werden, erklärt Martin Amstutz, dass klar ein Grundgerüst eines Musikstückes fix vorhanden ist, sich aber aus der Situation heraus, sei’s Repertoire, Probe, Idee oder Ausstrahlung des Publikums und Auftrittsortes, eine spontane Tonfolge herauskristallisieren kann, und so zu einer neuen, sehnsüchtig klingenden, wunderschönen Melodie wird, der einen imaginären Raum öffnet.